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1310. Januar 8. Breslau.

VI id. Jan.

Bolezlaus, Herzog von Schlesien, Herr von Breslau, von Liegnitz und Troppau, schenkt mit Zustimmung seiner Brüder Heinrich und Wlodislaus um ihres Seelenheiles willen und um die Ehre und Zier der Domkirche zu erhöhen, der letzteren fundum sive terram, que areas et curias prelatorum et canonicorum ejusdem ecclesie in superiori parte supra montem, ubi plance in antiquo castro steterant, contingit et accedit, et in inferiori parte salictus vulgariter nuncupata, si qui fundus sive terra ex parte ecclesie S. Petri (jetzt die Kirche des Orphanotrophiums unmittelbar links hinter der Dombrücke) ab areis sive curiis eccl. S. Crucis, prout antiquitus sunt distincte, se protendit in circuitu ejusdem antiqui castri circa montem, ubi quondam fossata fuerunt dicti castri inter ipsum castrum et fluvium Odram, quousque pervenitur in alia parte ad aream custodis predicte ecclesie S. Crucis, mit allem Rechte und aller Herrschaft, wie er es bisher gehabt.

Z.: die Ritter Schambor de Schiltberc, Friczco de Waldow, Alb. Barth, Cunrad de Porsnicz; ferner Günther de Byberstein herzogl. Protonotar und Rollo Schreiber dieses.


Das Or. im Bresl. Domarch. AA 45 wird vermisst. Ein Abdruck dem wesentlichen Inhalte nach aus dem Liber niger im Cod. dipl. Siles. V, 101 Anm. 1 mit der irrthümlichen Reduktion des Datums auf Jan. 10. Es ist dies vermuthlich dieselbe Urk., auf welche sich nachmals Kaiser Albr. 1479 beruft unter Verwechselung Boleslaws mit seinem Bruder Heinrich. H. Luchs über einige mittelalterliche Kunstdenkmäler v. Breslau S. 5.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.